Depressionen, Angst oder Stress? Ihr Aufbruch in ein neues Leben! Teil 4
Im vierten Teil dieser Reihe widme ich mich dem Thema Stress. Bei Stress schütten die Nebennieren zunächst Adrenalin aus und bereitet Sie auf die Gefahrensituation vor, indem es rasch Energie bereitstellt. Dann folgt das Cortisol, das Ihnen Kraft und Ausdauer verleiht. Wenn Sie ständig unter Druck stehen, können ihre Adrenalin- und Cortisol-Werte häufig zu hoch ansteigen, was Sie in einen dauerhaft angespannten Zustand versetzt. Sie sind unruhig, überfordert und schlafen schlecht. Irgendwann sind die Nebennieren erschöpft, sodass Sie das Stresshormon Cortisol nicht mehr in ausreichendem Maße produzieren können.
Schluss mit dem Stress! In diesem Video zeige ich Ihnen wie Sie die Stressbekämpfer im Gehirn und in den Nebennieren stärken.
Das ganze Interview zum Nachlesen
Stress ist nicht zwangsläufig eine schlechte Sache. Eine bestimmte Menge brauchen wir, um aufmerksam zu bleiben und um Würze in unser Leben zu bringen. Das Problem ist, dass der menschliche Körper dafür ausgelegt ist, völlig andere Arten von Stress zu bewältigen, als die, mit denen wir heute konfrontiert werden. Das Stressreaktionssystem, das wir von unseren Vorfahren geerbt haben, half unseren Vorfahren vor wilden Tieren zu flüchten oder Kämpfe durchzustehen – ist jedoch wirkungslos für den modernen lang anhaltenden Druck, den viele von uns ertragen müssen.
Bei Stress schütten die Nebennieren – Ihr A-Team, falls Sie die Serie kennen – zunächst Adrenalin aus und bereitet Sie auf die Gefahrensituation vor, indem es rasch Energie bereitstellt für eine Flucht oder einen Kampf. Dann folgt das Cortisol, das Ihnen Kraft und Ausdauer verleiht. Es ist das „Macher“-Hormon, das „Auf geht’s“-Hormon, das Ihnen erlaubt, Widrigkeiten zu überwinden. Bis zu einem gewissen Punkt…
Was passiert bei chronischem Stress?
Wenn Sie ständig unter Druck stehen können ihre Adrenalin- und Cortisol-Werte häufig zu hoch ansteigen – was Sie in einen dauerhaft angespannten Zustand versetzt. Sie sind unruhig, überfordert und schlafen schlecht. Irgendwann sind die Nebennieren erschöpft, sodass Sie das Stresshormon Cortisol nicht mehr in ausreichendem Maße produzieren können. Es wird schwierig, selbst einen normalen Tag ohne Angst, Reizbarkeit und Erschöpfung zu bestreiten. Wenn Sie das Gefühl haben, es nicht mehr zu ertragen, ist dies ein sicheres Zeichen, dass ihre Nebennieren nicht mehr genügend stressbekämpfende „Gladiatoren“ produzieren können. Wenn ihr Cortisolspiegel noch weiter absinkt, sind Sie im wahrsten Sinne des Wortes verloren und Opfer einer Nebennierenschwäche.
Was löst neben dem alltäglichen Stress noch Stressreaktionen aus?
Eine zuckerreiche, eiweissarme Ernährung wie Junk-Food und Süßigkeiten, chronische Infektionen, Koffein, Hormonungleichgewichte, Darmparasiten, Allergene und Umweltgifte.
Wie kann falsche Ernährung meinen Körper stressen?
Stressfördernede Ernährung mit viel Zucker und Weizenprodukten führt zu Unterzuckerung und löst so Stress und Stimmungsschwankungen aus. Ihr Blutzuckerspiegel muss immer konstant gehalten werden – zu viel führt zu Diabetes und zu wenig versetzt Sie in ein Koma. Dafür zuständig sind die Nebennieren, die – wie wir gehört haben – auch Ihre Stresshormone produzieren. Süßigkeiten und Weißmehlprodukte lassen den Blutzuckerspiegel zu hoch ansteigen. Insulin wird ausgeschüttet, um die überschüssige Glukose aus dem Blut als Fett zu speichern. Das führt zu einem Absenken des Blutzuckerspiegels und die Nebennieren müssen eingreifen, um mit Cortisol Zucker aus Notspeichern in Ihrer Leber und den Muskeln zu gewinnen. Diese Leistung fordert den Nebennieren so viel ab, dass sie womöglich weniger Leistung für die Stressbewältigung haben. Auch ausgelassene Mahlzeiten und kalorienarme Ernährung verursachen Hunger, der für den Körper enorm aufreibend sein kann.
Wie ernähre ich mich am besten?
Mit Gute-Laune-Essen und Anti-Stress-Nahrung: wenig Zucker, Süßigkeiten und Weizen – angefangen von den Cornflakes morgens über die Limonade mittags bis zum Dessert am Abend. Zucker ist nicht nur ein drogenartiges Nahrungsmittel, das Stress verursacht, sondern auch der Haupternährer von Krebszellen. Wenn Sie es schwer schaffen, auf Süßes zu verzichten, nehmen sie Chrom – das hilft den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, wird allerdings durch Kohlenhydrate schnell aufgebraucht. Ihre Nebennieren produziert bis zu 60 Hormone und braucht dafür die richtigen Rohstoffe – nämlich Eiweiss und Fett. Essen Sie wie unsere Vorfahren in der Steinzeit – am besten drei Mal am Tag.
Was hilft mir, Stress zu bekämpfen?
Die Aminosäure Gamma-Amino-Buttersäure, kurz GABA genannt. GABA ist einzigartig. Es beruhigt einerseits und ist stimmungsaufhellend andererseits. Nach einer Aufregung beruhigt es, vor einer Aufregung bereitet es auf diese vor. Ich empfehle 200 bis 600 mg ein bis drei Mal täglich – finden Sie ihre Dosis. Nimmt man zuviel, macht es müde und kann zum Beispiel zum Einschlafen verwendet werden. Neben GABA ist Serotonin der wichtigste Angstdämpfer in ihrem Gehirn und zuviel Stress braucht beides auf. Hören Sie sich dazu den zweiten Teil der Interviewreihe an. Die Aminosäure Glycin hilft, Muskeln zu entspannen. Sie kennen wahrscheinlich die verkrampften Muskeln im Nacken. Ein anderer beruhigender Stoff ist Taurin.
Was kann ich tun, wenn Stress meine Aufmerksamkeit und Vitalität zerstört hat?
Dann nehmen Sie Tyrosin und bauen so ihre energieliefernden Substanzen Adrenalin und Noradrenalin wieder auf. Diese ermöglichen Ihnen klares Denken und Handeln. Mehr dazu in Teil 3 der Interviewreihe.
Was kann ich tu, wenn ich nicht schlafen kann?
Wachen Sie zwischen 2.00 Uhr und 5:00 Uhr auf – wie ich, als ich mich selbstständig gemacht habe, liegt das am erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol. Sehen Sie sich dazu das Video zum Thema Schlaf an.
Welche Nahrungsergänzungsmittel helfen mit bei derStressbewältigung?
Ihre Nebennieren brauchen ca. 90% des Vitamin C, das sie zu sich nehmen – und das ist meistens zu wenig. Wir Menschen, die Affen und die Hamster sind nämlich die einzigen Säuger, die Vitamin C nicht selbst herstellen können. Und die 0,1 g die die DGE festgelegt hat, reicht bei Weitem nicht aus, wenn man bedenkt, das eine Maus unter Stress 50 mal soviel – nämlich 5g – produziert. Weiters sind die Nebennieren auf eine konstante Versorgung mit B-Vitaminen und Vitamin D angewiesen. Magnesium macht Sie widerstandsfähiger gegen Stress als jeder andere Vitalstoff und wirkt schneller als jede Entspannungsübung auf der Bettkante. Denn Magnesium bringt Ihr hochtourig laufendes Nervensystem in kurzer Zeit zur Ruhe.
Sind Adaptogene hilfreich?
Ja, denn Sie helfen die Stressresistenz zu erhöhen und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Sehr gut untersucht sind Rhodiola und Ashwagandia.
Kann ich den Spiegel meiner Stresshormone messen?
Ihr Körper hat immer einen bestimmten Spiegel des Stresshormons Cortisol – der morgens am höchsten ist, um den Tag zu meistern und abends am niedrigsten, damit Sie schlafen können. Mit einem Speicheltest, der bei uns erhältlich ist, sehen Sie genau, ob und zu welcher Tageszeit Sie zu wenig oder zu viel vom Stresshormon Cortisol und seinem Gegenspieler – dem DHEA – haben. Bei Bedarf werden auch die Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin und die Sexualhormone mitgetestet. Anhand dieses Befundes kann ich Ihnen dann gezielt helfen, ihre Stresshormonspiegel auszugleichen.
Kann Sport helfen?
Ja – wenn Sie es nicht übertreiben. Nach dem Training sollten Sie sich besser fühlen, nicht noch müder. Leichtes Entspannungslaufen kann ihre Stresshormone erniedrigen, Krafttraining Ihren Testosteronspiegel und somit ihren Antrieb steigern.