Es wird wieder warm draußen und wir sollten alle mehr nach draußen gehen – oder laufen. In letzter Zeit war ich wieder öfters laufen und nach fünf Minuten haben sich meine Mundwinkel nach oben gezogen. Einfach so, aus der Freude am Laufen. Man denkt an nichts mehr bestimmtes und freut sich am Augenblick. Wenn du noch nicht so fit bist oder lange keinen Sport mehr gemacht hast, wird sich vielleicht nicht während des Laufens oder Spazierens oder Radfahrens der Smile einstellen, aber ganz sicher nach getaner „Arbeit“ oder getanem „Vergnügen“.
Aber warum? Weil wir geboren sind um zu laufen. Beschrieben im gleichnamigen Buch von Christopher McDougall „Born to run“. In dem auch beschrieben wird, warum wir uns als Homo sapiens gegen den Neandertaler durchgesetzt haben, wobei dieser ja stärker, robuster, angepasster – weil schon länger da und auch gleich schlau war. Und doch vor 40.000 Jahren ausgestorben ist. Uns, also den Homo sapiens, gibt es seit ca. 50.000 Jahren.
Wäre der Neandertaler mit modernen Menschen um die Wette gelaufen, er hätte früher oder später das Nachsehen gehabt, glauben Forscher um David Raichlen von der University of Arizona in Tucson: „Die Neandertaler hatten längere Fersenhöcker, was ihren Energieaufwand beim Rennen erhöht haben dürfte”, so die Forscher. Der Neandertaler war demnach eher ein stämmiger Kurzstreckler mit besonderen Fähigkeiten beim Marsch in schwierigem Gelände.
Zwischen zeitgenössischen Menschen und dem eiszeitlichen Homo sapiens gab es hingegen keine auffälligen Unterschiede. Beides passt zu einer These, die insbesondere der Evolutionsbiologe Daniel Lieberman von der Harvard University vertritt, der auch an der aktuellen Veröffentlichung beteiligt war. Demnach soll es sich bei Homo sapiens um einen der effektivsten Langstreckenläufer im gesamten Tierreich handeln, der sich vor der Erfindung von Speeren und Pfeilen darauf verlegte seine Beutetiere in den heißen Savannen Afrikas zu Tode zu hetzen. Die Fähigkeit, stark zu schwitzen, und seine günstigen anatomischen Voraussetzungen sollen ihm diese Technik ermöglicht haben.
Und wir fragen uns warum es so viele „Zivilisationskrankheiten“ gibt. Liegt sozusagen auf der Hand. Seit Jahrzehnten leben wir nicht mehr artgerecht, wie tausende Jahre davor. Früher war man nur drinnen während des Schlafs und heutzutage sind wir immer drinnen, um nur ein Beispiel zu nennen. Viel Bewegung und gute Ernährung sind essentiell: Du kannst dir noch so viel Mühe mit deiner Ernährung geben – wenn du keinen Sport treibst, kriegst du nur 50% und umgekehrt. Wobei Sport noch wichtiger ist, denn der pusht jede Körperzelle viel mehr als Ernährung das könnte. Auch die Hirnzellen. Erstens steigt beim Sport die Durchblutung im ganzen Körper und zweitens werden Botenstoffe aus dem Muskel freigesetzt, die im ganzen Körper Stoffwechselfunktion, Gesundheit und Leistungsfähigkeit erzeugen. Die besten Ideen habe ich zB immer nach dem Sport.
Sport ändert dein komplettes Lebensgefühl. Probier es doch mal für einige Wochen aus, es gibt ja nichts zu verlieren. Du brauchst keinen Trainingsplan oder irgendwelches Wissen. Du musst dich nur mehrmals wöchentlich körperlich verausgaben. So intensiv wie es für dich ok ist – welche Sportart, welche Art von Bewegung ist dabei komplett zweitrangig.
Was glaubst du passiert mit deinem hohen Blutdruck, hohen Cholesterin, deiner Laune, deiner Verstopfung… wenn Du Dich mehr bewegst? Finde es doch raus!