Liest man die aktuellen Presseberichte über eine neue Großstudie, dann kann man den Eindruck, bekommen, dass Omega 3 sinnlos ist. Es handelt sich um eine Meta-Analyse – also eine Auswertung von bereits vorhandenen Studien. Konkret zehn Studien mit insgesamt 77.917 Risikopatienten.
Ergebnis: Omega 3 beeinflusst weder Herzinfarkt noch den Tod durch Infarkt, ist also sinnlos.
Selbstverständlich Unfug. Wieder mal eine Schrottstudie, die ja auch nicht besser sein kann als die zehn Einzelstudien. Was läuft hier falsch? Weshalb sind so viel Ernährungsstudien Unfug? Das lässt sich an diesem konkreten Beispiel Omega 3 wunderschön demonstrieren:
- Es wurde nicht gemessen.
- Es gibt zwar Studien, die zeigen, dass Omega 3 Herzinfarkt tatsächlich um 13% verhindert. Also nur knapp.
- Kaum misst man aber Omega 3 im Blut, kann man zeigen, dass Herzinfarkt um 25% verringert wird.
- Kaum misst man den Omega 3 Index (die genaueste Messung), kann man zeigen, dass Herzinfarkt um 30% verringert wird.
Messen zahlt sich aus.
Typischerweise werden zwei Gruppen verglichen. Die eine bekommt nichts, also Placebo. Die andere das Medikament, also Omega 3. Dieses korrekte Studien-Design ist mit Omega 3 nicht möglich, weil es essentiell ist. Weil jeder Mensch bereits Omega 3 im Blut hat und zwar völlig verschiedene Werte von fast nichts bis sehr hoch. Heißt schlussendlich, dass die beiden zu vergleichenden Gruppen sich tatsächlich beliebig überlappen, weshalb das Ergebnis von vorneherein entweder schwach positiv, eher wohl neutral sein muss.
Weil man dies wusste, hat man dieses Überlappen in anderen Studien durch besonders hohe Omega 3 Dosen (in der JELIS-Studie) reduziert oder indem man Patienten mit besonders tiefem Ausgangswert (in der GISSI-HF-Studie) gewählt hat. Prompt hatten beide Studien positive Ergebnisse.
In den Studien wurde Omega 3 praktisch immer zum Frühstück gegeben. Kann auch nüchtern heißen. Nun wissen wir, dass die Aufnahme von Omega 3 entscheidend davon abhängt, wie viel Fett soeben im Magen ist. Teilnehmer mit fetthaltigem Frühstück „bekamen“ also mehr Omega 3 als die, welche die Kapseln nüchtern nahmen oder mit ein bisschen Obst, einem Müsli und so weiter. Auch das war längst bewiesen (DART-Studie).
Fazit
Selbstverständlich verhindert Omega 3 Herzinfarkt. Wenn man sich der Sache ein bisschen wissenschaftlich annähert, wenn man zuerst nachdenkt. Jede Ernährungs-Studie also, in der nicht gemessen wird, ist schlicht sinnlos. Scheint mir ein Satz von allgemeiner Gültigkeit zu sein.
Wir arbeiten mit einem der hochwertigsten Fischölproduzenten zusammen. Der spendiert Ihnen eine Fettsäure Messung, den sogenannten Omega 3 Index, wenn Sie 6 Monate das Fischöl einnehmen. Und zwar einen Test am Anfang und einen nach 6 Monaten, damit Sie nicht nur merken, dass es Ihnen was bringt, sondern es auch schriftlich haben.